Hanau (epd). Die Angehörigen der Opfer des rassistischen Mordanschlags von Hanau und die "Initiative 19. Februar Hanau" rufen rund sechs Monate nach der Tat zur Demonstration und zum Gedenken auf. Treffpunkt sei am Samstag, 22. August, um 13 Uhr der Kurt-Schumacher-Platz im Stadtteil Kesselstadt, teilten die Angehörigen und die Initiative am Dienstag mit. Sie fordern unter anderem eine "lückenlose Aufklärung" der Tat, mehr finanzielle und psychologische Unterstützung für die Hinterbliebenen und ein Denkmal für die Getöteten.
In Hanau hatte der 43-jährige Tobias R. in den späten Abendstunden des 19. Februar zwei Bars angegriffen und neun Menschen erschossen. Er und seine Mutter wurden im Anschluss in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Der Generalbundesanwalt sprach von einer "zutiefst rassistischen Gesinnung" des Täters. In den Tagen danach gab es zahlreiche Mahnwachen, Trauermärsche und Kundgebungen gegen Rassismus. Auch an öffentlichen Totengebeten und Beisetzungen der Mordopfer sowie an einem Friedensgebet nahmen Tausende Menschen teil.