Brüssel (epd). Beim EU-Gipfel in Brüssel über den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Krise zeichnet sich noch keine Einigung ab. "Ob es zu einer Lösung kommt, kann ich nach wie vor nicht sagen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntagmorgen beim Eintreffen im Ratsgebäude. "Es gibt viel guten Willen, aber es gibt auch viele Positionen", fügte sie hinzu. Die verschiedenen Fragen, darunter die Größe des Wiederaufbaufonds, seien aber inzwischen "gut aufgearbeitet".
Ursprünglich waren die Verhandlungen nur für Freitag und Samstag anberaumt. Der Gipfel der 27 EU-Staats- und Regierungschefs soll einen Durchbruch für den Wiederaufbaufonds gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und für den EU-Haushalt der nächsten sieben Jahre bringen. Die Vorschläge von Ratspräsident Charles Michel belaufen sich zusammen auf rund 1,8 Billionen Euro.
Bereits am Freitag zeichnete sich ab, dass die Verhandlungen schwierig würden, am späten Samstagabend wurden sie erneut vertagt. Im großen Kreis wollen die Staats- und Regierungschefs am Sonntagmittag wieder zusammenkommen. Es ist der erste Gipfel seit Beginn der Corona-Krise, bei dem sie sich persönlich treffen. Auf der Bundeskanzlerin lastet wegen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine besondere Verantwortung.