Berlin (epd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Bundesregierung aufgefordert, das im Koalitionsvertrag vereinbarte Gesetz gegen die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen vorzulegen. "Das Bundesarbeitsministerium muss im September Eckpunkte dafür auf den Tisch legen", sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Mittwoch). "Dieses Gesetz sollte noch in diesem Jahr durch das Parlament", fügte er hinzu.
Hoffmann sagte, wenn das nicht geschehe, würden "die Pläne im Wahljahr vermutlich nicht mehr Realität, sondern zum Gegenstand des Wahlkampfes". Es sei gerade jungen Menschen, die in Kettenbefristungen ihrer Jobs festhingen und ohne Sicherheit keine Familien gründen könnten, nicht zumutbar, dass hier schon wieder nichts geschehe, unterstrich der Gewerkschafter. Der DGB-Chef nannte es Unfug, wenn Unternehmen jetzt forderten, man müsse sie in der Krise von Belastungen durch den Sozialstaat verschonen.