Genf (epd). In Mali nimmt die Gewalt zu. Nach Angaben der Vereinten Nationen starben allein in der Zentralregion des westafrikanischen Landes in diesem Jahr bereits 580 Zivilisten. Die Sicherheitslage habe sich in dem Gebiet weiter verschlechtert, warnte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, am Freitag in Genf. Es komme immer wieder zu Kämpfen zwischen Angehörigen unterschiedlicher Volksgruppen.
Bewaffnete Gruppen griffen den Angaben zufolge Siedlungen an, entführten Bewohner und zündeten Unterkünfte an. Sie raubten und töteten auch Vieh. Bachelet beklagte eine weitgehende Straffreiheit. Die Täter würden nicht zur Rechenschaft gezogen. Die Hochkommissarin forderte die Regierung auf, das Land zu befrieden und die Menschen zu schützen. Die Gewalttaten müssten untersucht werden.
In Mali verüben auch Rebellen und Islamisten immer wieder Anschläge. Wegen der Gewalt in den vergangenen Monaten nimmt der Druck auf Präsident Ibrahim Boubacar Keïta zu. Viele Bürger fordern seinen Rücktritt. Internationale Militäreinsätze, an denen auch die Bundeswehr beteiligt ist, führten bisher nicht zu einer Beruhigung der Lage.