"Wir wollen den Gemeinden Mut machen, sich interkulturell zu öffnen", sagte Oberkirchenrat Bendix Balke, der die Erstellung der Karte für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) koordiniert. Ende Juni seien auf der Karte mehr als 30 interkulturelle Kirchengemeinden verzeichnet gewesen, die Einheimische und Zugewanderte auf allen Ebenen von Leitung und Mitarbeit beteiligen, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Gemeinden, die sich internationalisiert haben", so Balke. Sie hätten mit neuen Angeboten auf die große Zahl Geflüchteter der Jahre 2015 und 2016 reagiert. Über diakonische Hilfe und Austausch seien Flüchtlinge zur Gemeindearbeit gekommen. Vor allem unter den evangelischen Landeskirchen seien solche Gemeinden zu finden, aber auch unter Freikirchen, gelegentlich auch unter katholischen und orthodoxen Gemeinden.
Weitere Gemeinden sollen einsteigen
"Neben einheimischen Gemeinden gibt es jedoch auch Gemeinden von Migranten, in denen Deutsche auf allen Ebenen mitwirken", sagt Balke. Ein Beispiel auf der sogenannten "Landkarte der Ermutigung" sei das International Gospel Center in Hannover. Alle Veranstaltungen finden dort auf Deutsch und Englisch statt.
Bendix Balke hofft, dass weitere Gemeinden den Weg zum gleichberechtigten Miteinander wagen. Der Oberkirchenrat ist auf einer Projektstelle zur Gemeinschaft von Landeskirchen und Internationalen Gemeinden im Kirchenamt der EKD tätig. Das ökumenische Netzwerk "Gemeinde auf Augenhöhe" ist ein Zusammenschluss von evangelischen Kirchen, Missionswerken, freien Werken und Projekten. An der Umsetzung der Karte sind die Evangelische Kirche in Deutschland, die Hanns-Lilje-Stiftung und die Universität Osnabrück beteiligt.