Simbabwe: Korruption in Corona-Krise

Simbabwe: Korruption in Corona-Krise
Der simbabwische Gesundheitsminister ist wegen Unregelmäßigkeiten beim Einkauf von medizinischem Schutzmaterial festgenommen worden.

Obadiah Moyo werde vorgeworfen, einen Vertrag über rund 20 Millionen Dollar für Material zur Bekämpfung der Covid19-Pandemie unrechtmäßig abgeschlossen zu haben, berichtete die staatliche Zeitung "The Herald" am Samstag. Zuvor waren bereits drei Pharma-Manager wegen des Skandals festgenommen worden.

Gesundheitsminister Moyo soll die Firma Drax mit der Lieferung von Behandlungs- und Schutzmitteln beauftragt haben, ohne die dafür vorgeschriebenen Regeln befolgt zu haben. Dadurch wurde der Auftrag dem Bericht zufolge an die Firma vergeben, ohne sicherzustellen, dass diese die Bestellungen überhaupt liefern kann. Drax hatte demnach bereits in der Vergangenheit Verträge mit der Regierung abgeschlossen und dabei Zusagen nicht eingehalten.

Wegen desselben Skandals wurden bereits drei Manager einer Pharmafirma, die an dem Abschluss des Vertrags beteiligt gewesen sein sollen, festgenommen und wegen Amtsmissbrauchs angeklagt. Die Oppositionspartei MDC forderte am Samstag Aufklärung und erklärte, Korruption töte die Menschen. In Simbabwe wurden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Samstag 479 Fälle der Infektionskrankheit Covid19 bestätigt. Vier Menschen sind gestorben.