Düsseldorf (epd). Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat einen Unterstützer der Terrorvereinigung "Islamischer Staat" (IS) zu fünf Jahren Haft verurteilt. Wie das Gericht am Montag mitteilte, wurde der aus Köln stammende Mann unter anderem in fünf Fällen des Werbens um Mitglieder für den "IS" und in drei Fällen für die terroristische Vereinigung "Ahrar ash-Sham" für schuldig befunden. (AZ: III-5 StS 6/19) Der Deutsche, der auch die tunesische Staatsangehörigkeit besitze, habe gegen das Urteil Revision zum Bundesgerichtshof eingelegt.
Im Jahr 2014 unternahm der verurteilte Sabri B. dem Gericht zufolge zwei Warentransporte von Deutschland über die Türkei nach Syrien. Gemeinsam mit einem weiteren Mann habe der 39-Jährige unter anderen militärische Ausrüstungsgegenstände geliefert. Außerdem habe er Hilfsgüter zur Unterstützung der Kämpferfamilien nach Syrien gebracht und sich in einem Lager der Terrorvereinigung militärisch ausbilden lassen.
Durch die Verbreitung von Propagandavideos über Plattformen und Internetseiten habe der Verurteilte zudem Mitglieder oder Unterstützer für den "IS" geworben. Aus Sicht des Gerichts setzte er damit aktiv die ab 2017 aktuelle Propagandastrategie des "IS" um, die sich zusehends auf das Internet und Social Media verlegt habe. Der Angeklagte pflegte den Angaben zufolge seit spätestens Sommer 2010 enge Kontakte zur sogenannten Salafistenszene in Deutschland und radikalisierte sich stark.