Berlin (epd). Die Pflanzenbranche produziert nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) jährlich einen Abfallberg von 150 Millionen Einweg-Verpackungen. Fast alle Supermärkte, Bau- und Gartenfachmärkte setzten auf Einweg- statt auf Mehrweg, teilte die Umweltorganisation am Freitag in Berlin mit. Hintergrund ist eine DUH-Umfrage bei mehr als 100 Pflanzenhändlern, Supermarktketten sowie Bau- und Gartenfachmärkten. Allein aus den Niederlanden würden beim Transport von Pflanzen jede Woche Einweg-Plastikpaletten mit einem Gesamtgewicht von 200 Tonnen nach Deutschland gefahren und fielen hierzulande als Abfall an.
Auf dem Weg vom Erzeuger zum Handel würden Garten- und Zimmerpflanzen in sogenannten "Pflanztrays" transportiert. Diese Paletten seien zu 95 Prozent Einwegprodukte und bestünden zumeist aus Plastik. Allein der Discounter Lidl sei jährlich für 7,5 Millionen Plastik-Einwegtrays verantwortlich. Beim Baumarkt toom falle mit jährlich acht Millionen Einwegtrays noch mehr Plastikmüll an. Für den meisten Einwegmüll im Pflanzenhandel sei der Pflanzenproduzent Landgard mit 70 Millionen dieser Einweg-Transportverpackungen verantwortlich.
Mehrwegverpackungen führten dagegen im Pflanzenhandel ein Nischendasein, obwohl sie unnötige Abfälle vermeiden, Ressourcen einsparen und im Vergleich zu Einweg 30 Prozent weniger CO2 verursachten, so die Umwelthilfe. Sie fordert deshalb eine verpflichtende Mehrwegquote, eine steuerliche Besserstellung für Mehrwegtrays und eine Abgabe auf Einweg von mindestens 20 Cent.