Berlin (epd). Der schwarze SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby aus Halle hält den Begriff "Rasse" im Grundgesetz für nicht mehr zeitgemäß. Nach Meinung vieler Wissenschaftler gebe es nur eine menschliche Rasse, sagte Diaby am Donnerstag in Berlin im RBB-Inforadio. Besser wäre es deshalb, im Grundgesetzartikel 3 künftig von "ethnischer Herkunft" zu sprechen. Diaby, der im Senegal geboren ist und zum Studium in die damalige DDR kam, sprach sich weiter für eine offene Debatte über die zuletzt von den Grünen erhobene Forderung nach einer Streichung des Begriffs "Rasse" aus dem Grundgesetz aus.
Diaby betonte, der systemische Rassismus in den USA sei nicht eins zu eins auf Deutschland zu übertragen. Aber auch Deutschland habe ein Rassismus-Problem, sagte der SPD-Politiker und verwies als Beispiel auf die rechtsextremistisch motivierten Morde des NSU-Terrortrios.
Als Reaktion auf die Anti-Rassismus-Proteste hatten die Grünen ihre Forderung erneuert, den Begriff "Rasse" aus dem Grundgesetz zu tilgen. In der Bundesregierung gibt es Skepsis. Unterstützung kommt dagegen unter anderem von der Antidiskriminierungsstelle.
