Darmstadt (epd). Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat wegen der erwarteten Einnahmeausfälle infolge der Corona-Pandemie eine Haushaltssperre verhängt. Ausgenommen von den aktuellen Sparmaßnahmen bleibe vorerst die Arbeit in den Kirchengemeinden und Dekanaten vor Ort, teilte der Finanzdezernent Heinz Thomas Striegler am Dienstag in einem Brief an die rund 1.100 Gemeinden im Kirchengebiet mit. Danach rechnet die Landeskirche im laufenden Jahr mit einem Rückgang der Kirchensteuer um etwa zehn Prozent. Dies würde einem Minus von über 50 Millionen Euro bezogen auf die ursprünglich erwarteten Einnahmen von rund 530 Millionen Euro entsprechen. Auch andere Landeskirchen und Bistümer, darunter die Pfälzische Landeskirche und die Bistümer Mainz und Speyer, hatten im Mai Haushaltssperren beschlossen.
Nach Strieglers Worten sollen nun in nahezu allen Bereichen zehn Prozent der Kosten bis zum Jahresende eingespart werden. Dies könne nicht nur durch die Reduzierung von Sachkosten, sondern beispielsweise auch durch Wiederbesetzungssperren geschehen. Damit solle der Griff in die Rücklagen möglichst begrenzt werden.
Der Finanzdezernent und Leiter der Kirchenverwaltung kündigte zudem an, ein Nachtragshaushalt für Einsparungen in allen Bereichen sei in Arbeit. Über die Pläne, die dann voraussichtlich auch Auswirkungen auf Gemeinden und Dekanate haben werden, soll die Kirchensynode auf ihrer Tagung am 19. September entscheiden.