Verbände und Kirchen fordern klimaneutrales Konjunkturpaket

Verbände und Kirchen fordern klimaneutrales Konjunkturpaket

Berlin (epd). Ein Bündnis aus Umwelt-, Sozial-, Entwicklungsverbänden und Kirchen fordert, das geplante Konjunkturpaket der Bundesregierung in allen Bereichen auf die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad auszurichten. Wirtschaftshilfen sollten grundsätzlich an die Bedingung geknüpft werden, dass Unternehmen mit hohen Emissionen sich auf einen Transformationspfad hin zu Klimaneutralität spätestens bis 2050 verpflichten, heißt in einer am Dienstag in Berlin verbreiteten Erklärung. Dafür biete sich das EU-weite Klassifikationssystem für nachhaltige Investitionen (EU-Taxonomie) als Steuerungsinstrument an.

Unterzeichner der Erklärung sind unter anderen die Klima-Allianz Deutschland, der Paritätische Gesamtverband, die evangelische Entwicklungsorganisation "Brot für die Welt" und die Evangelische Kirche von Westfalen. Am Mittwoch will sich das Bundeskabinett mit dem Konjunkturpaket befassen. "Klimaschutz muss sich im Konjunkturprogramm durch alle Bereiche ziehen", betonte die Geschäftsführerin der Klima-Allianz, Christiane Averbeck.

Seit Jahren wachse die Kluft zwischen Arm und Reich, und eine zunehmende Klimakrise und das Artensterben zerstörten die Lebensgrundlagen der Menschheit. Die Corona-Krise werfe ein Schlaglicht auf diese Probleme. Sie zeige, wie die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen massive Gefahren für die menschliche Gesundheit provoziere. Arme Länder und auch sozial benachteiligte Menschen in aller Welt litten stärker unter der so entstandenen Krise. Ein entschiedenes Umsteuern sei nötig, um diese Gefahren abzuwehren.