Rom (epd). Die Vatikanbank IOR hat ihren Nettogewinn im vergangenen Jahr auf 38 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das geht aus dem am Montag im Vatikan veröffentlichten Jahresbericht des "Istituto per le Opere di Religione" (Institut für die religiösen Werke) hervor. Demnach betrug der Gewinn im Vorjahr 17,5 Millionen Euro. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Vatikanbank, Jean-Baptiste de Franssu, weist in dem Bericht darauf hin, dass dessen Mitglieder wegen der Corona-Epidemie "als Zeichen der Solidarität mit dem Geldinstitut, dem Vatikan und der Kirche" auf zwanzig Prozent der eigenen Bezüge für 2020 verzichteten.
Die Anzahl der IOR-Kunden blieb den Angaben zufolge im vergangenen Jahr mit 15.000 stabil. In den vorangegangenen Jahren waren zahlreiche Konten geschlossen worden, die nicht Orden, Vatikanbehörden, Bischofskonferenzen oder Geistlichen gehörten. Seit dem vergangenen Oktober können IOR-Kunden überdies das europäische Zahlungssystem SEPA nutzen. Der Schritt war Teil der Bemühungen der Vatikanbank, die eigenen Aktivitäten internationalen Standards anzupassen.