Genf (epd). Die Vereinten Nationen bitten internationale Geber um großzügige Zahlungen für die humanitäre Hilfe im Jemen. Die UN und ihre Partnerorganisationen bräuchten für die kommenden sieben Monate 2,4 Milliarden US-Dollar (2,16 Milliarden Euro) für Kauf und Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Gütern, teilte ein Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Freitag in Genf mit.
Im Jemen herrscht laut den UN die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Rund 19 Millionen Jemenitinnen und Jemeniten erhalten Hilfe, betonte Sprecher Jens Laerke. Die Bevölkerung werde zudem von der sich ausbreitenden Atemwegserkrankung Covid-19 bedroht. Das Gesundheitssystem ist völlig überlastet, viele Einrichtungen durch die Kämpfe beschädigt oder zerstört.
Für kommenden Dienstag organisieren die UN und das Königreich Saudi-Arabien eine Geberkonferenz für Jemen im Internet. Das Königreich sei bislang der größte Geldgeber für die Jemen-Hilfe gewesen, hieß es. Doch UN-Experten und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International werfen Saudi-Arabien Kriegsverbrechen im Jemen vor.
Saudi-Arabien führt eine Militärkoalition an, die aufseiten der jemenitischen Regierung gegen Huthi-Rebellen kämpft. Im April hatte Saudi-Arabien angesichts der Corona-Pandemie eine Waffenruhe im Jemen ausgerufen.