Genf (epd). Afrika ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die am wenigsten von der Corona-Pandemie betroffene Region der Erde. Sowohl die Zahl der bestätigten Fälle der infektiösen Atemwegserkrankung Covid-19 als auch die Zahl der Todesfälle von Infizierten seien in Afrika vergleichsweise niedrig, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf.
Laut Angaben der WHO von Ende der vergangenen Woche wurden in Afrika rund 100.000 Covid-19-Fälle erfasst, von denen rund 3.100 tödlich verliefen. Weltweit seien 5,2 Millionen Fälle bestätigt worden, knapp 340.000 infizierte Menschen seien gestorben. Die WHO erklärte den relativ milden Verlauf der Pandemie in Afrika mit frühen drastischen Maßnahmen der Länder. Die Regierungen hätten harte Lockdowns angeordnet und Reisesperren verhängt. Zudem hätten die afrikanischen Staaten viel Erfahrung mit Infektionskrankheiten wie Polio und Ebola, erklärte der Äthiopier Tedros.
In der ersten Phase des Corona-Ausbruchs hatte die WHO wiederholt vor einer möglichen rasanten Verbreitung des Corona-Erregers in Afrika gewarnt. Die schwachen Gesundheitssysteme des Kontinents könnten einer großen Pandemie nicht gewachsen sein. Die WHO machte ihre Angaben anlässlich des Afrika-Tages am Montag, an dem an die Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit am 25. Mai 1963 erinnert wird.