Frankfurt a.M., Darmstadt (epd). Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat mit Bedauern auf den Corona-Ausbruch in einer Frankfurter Baptistengemeinde reagiert. "Unsere Gedanken sind bei allen betroffenen Gemeindemitgliedern", sagte der Pressesprecher der Kirche, Volker Rahn, am Sonntag in Darmstadt. In der Landeskirche seien bisher keine vergleichbaren Vorfälle bekannt. Bei dem Baptisten-Gottesdienst hatten sich mehr als 40 Gläubige mit dem Corona-Virus angesteckt.
Rahn betonte, die Gemeinden der Landeskirche hätten "sehr behutsam und sorgsam" damit begonnen, ihre öffentlichen Gottesdienste ab Mai wieder aufzunehmen. Dazu sei ihnen ein mit dem Robert Koch-Institut abgestimmtes Schutzkonzept zugegangen. Die zwölf Punkte umfassende Handreichung zur Hygiene sieht unter anderem vor, dass Schutzmasken im Gottesdienst getragen werden sollen und auf das Singen verzichtet wird. Zudem werden die Gemeinden dazu verpflichtet, bei den Zusammenkünften auf die üblichen Mindestabstände zu achten.
Rahn sagte, dass Experten davon ausgingen, dass solche "Cluster-Ereignisse" wie in Frankfurt angesichts der zunehmenden Lockerungen auch unter Einhaltung von strengen Schutzkonzepten niemals vollständig ausgeschlossen werden könnten. Die Rückverfolgung der Infektionsketten mit Hilfe einer "sorgfältigen Dokumentation der Anwesenden" sei deshalb umso wichtiger. Die Landeskirche habe ihren Gemeinden dazu eigens gestaltete Listen zur Verfügung gestellt.
In einem Begleitschreiben zu dem Schutzkonzept hatte Kirchenpräsident Volker Jung bereits Anfang des Monats Gemeinden gebeten, sich ausreichend Vorbereitungszeit für einen Neuanfang zu nehmen. Es könne auch "eine geistlich gut verantwortete Entscheidung sein, noch eine Zeit lang auf die gottesdienstliche Versammlung zu verzichten".