Brüssel (epd). Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Konfliktparteien in Libyen aufgefordert, die Kämpfe einzustellen. Sie müssten einen dauernden Waffenstillstand vereinbaren und politische Verhandlungen wiederaufnehmen, sagte Borrell am Montag dem libyschen Ministerpräsidenten Fajis al-Sarradsch in einem Telefonat, wie die EU am Dienstag in Brüssel mitteilte.
Borrell drückte der Mitteilung zufolge seine Sorge über eine Eskalation der Kämpfe in und um Tripolis und den vermehrten Beschuss dicht besiedelter Wohngebiete aus. Dies habe zu Opfern und einer weiter verschlechterten humanitären Situation geführt. Die beiden sprachen demnach auch über die Militäroperation "Irini", mit der die EU das UN-Waffenembargo gegen alle Konfliktparteien durchsetzen helfen will.
Nach dem Sturz des langjährigen Diktators Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 hatten in Libyen Milizen die Kontrolle übernommen und das Land mit zunehmenden Machtkämpfen ins Chaos gestürzt. Hauptakteure sind die von den UN anerkannte Regierung unter al-Sarradsch und Rebellengeneral Chalifa Haftar, deren Truppen und Milizen gegeneinander kämpfen.