Berlin, Osnabrück (epd). Der Deutsche Hospiz- und Palliativverband fordert in der Corona-Krise eine bessere Begleitung von sterbenden Menschen. Kontakte und Besuche seien weiter eingeschränkt, erklärte der Verband am Mittwoch. Dadurch stehe infrage, ob Sterbende in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, aber auch im eigenen Zuhause so betreut werden könnten, wie sie es sich selbst wünschten. Es sei an der Zeit, "bei so viel Schutz wie nötig so viel Begleitung wie möglich zu fordern", sagte der Vorsitzende Winfried Hardinghaus, Palliativmediziner aus Osnabrück.
Der Aufruf richte sich nicht nur an die Politik, sondern auch an die Träger der Pflegeheime vor Ort, hieß es. Diese sollten so schnell wie möglich die geforderten Hygienekonzepte vorlegen, damit die Kontaktbeschränkungen gelockert werden könnten. Die aktuelle Situation stehe im Gegensatz zu den Grundüberzeugungen der Hospizbewegung, sagte Hardinghaus. Niemand solle alleine sterben müssen, "sondern begleitet von Mitmenschen und unter Einbezug der körperlichen, sozialen, psychischen und spirituellen Bedürfnissen am Lebensende".