Kirchenpräsident Liebig: Digitale Angebote sind kein Ersatz

Kirchenpräsident Liebig: Digitale Angebote sind kein Ersatz

Weimar/Dessau-Roßlau (epd). Digitale Formate sind aus Sicht des anhaltischen Kirchenpräsidenten Joachim Liebig kein Ersatz für analoge Angebote der Kirchen. Das Digitale sei in der aktuellen Corona-Krise auch für die Kirche massentauglich geworden, sagte Liebig der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (aktuelle Ausgabe zum 17. Mai). Allerdings sei nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt entscheidend. "Gleichzeitig zeigt sich die Begrenzung von digitalem Beieinander, das ich kaum so nennen will." Dennoch rechne er nicht damit, dass Gottesdienste nun einen stärkeren Zulauf erfahren.

Der Kirchenpräsident sagte mit Blick auf die zeitweise Einschränkung der Selbstorganisation der Kirchen: "Die Grundrechte sind nicht einfach einkassiert worden, wir leben ja nicht in einer Diktatur." Sie seien in einer Notsituation für das Allgemeinwohl auf eine sehr begrenzte Zeit eingeschränkt gewesen. Liebig betonte: "Es hat uns niemand verboten, das Evangelium zu predigen."

Die Verantwortung für Gottesdienste liegt nun bei den Gemeinden. Liebig sagte der Kirchenzeitung: "Da es unterschiedliche Voraussetzungen in den Gemeinden gibt, ist es auch logisch, dass die Schrittfolgen unterschiedlich sind. Da muss man schon unterscheiden zwischen kleinen Dorfkirchen und gotischen Kathedralen."

Die Landeskirche habe eine Handlungsweisung herausgegeben: "Man kann das salopp in der Formel zusammenfassen: Zehn mal zwei. Zehn Quadratmeter Grundfläche pro Person und zwei Meter Abstand." Bei der Mund-Nasen-Bedeckung gingen die Meinungen auseinander. Das müsse dann vor Ort geregelt werden.