Hilfswerk: Mehr öffentliche Spielräume für Kinder schaffen

Hilfswerk: Mehr öffentliche Spielräume für Kinder schaffen

Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert wegen der Folgen der Corona-Pandemie, schnell alternative Spielflächen für Kinder zu schaffen. Vor allem "in verdichteten Innenstadtquartieren und in Gebieten mit sozialen Problemlagen fehlen häufig große, grüne Freiflächen", die zum Spielen genutzt werden könnten, erklärte das Hilfswerk am Mittwoch in Berlin. Wegen der nur eingeschränkt zugänglichen Spiel- und Sportstätten müsse in diesen Gebieten die Ergänzung der bisherigen Angebote für Kinder und Jugendliche schnell vorangetrieben werden.

In einer Stellungnahme, die das Deutsche Kinderhilfswerk zusammen mit Expertinnen und Experten des Bündnisses "Recht auf Spiel" erarbeitet hat, werden Kommunalpolitik und Verwaltung zahlreiche Praxisvorschläge unterbreitet. Es brauche vor allem ein kommunales Gesamtkonzept, das unter anderem Sport- und Bolzplätze, die Außengelände von Schulen, Kitas und Freizeiteinrichtungen, Abenteuerspielplätze, Parkanlagen und öffentliche Grünflächen "in das bespielbare Angebot einbezieht und zu Spiel- und Bewegungskonzepten zusammenführt".

Politik und Verwaltung in den Kommunen sollten etwa prüfen, wo auch Sporthallen und andere Vereinsflächen geöffnet und in Kooperation mit Schulen, Kitas und Vereinen genutzt werden können. "Hier braucht es kreative Lösungen, bei deren Entwicklung professionelle Hilfe aus der Spielraumszene eingeholt werden sollte", betonte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. Bereits vor der Corona-Pandemie habe man bei vielen Kindern und Jugendlichen einen erheblichen Bewegungsmangel konstatiert. Diese Defizite hätten sich vielfach verschärft.

Eine Möglichkeit könne die Öffnung von Sporthallen sein, wo durch Absperrung von kleineren Bewegungsräumen die Nutzung nur von einer festen Gruppe oder einer Familie möglich wäre. Als flexible Lösung biete sich zudem an, ruhige Wohnstraßen regelmäßig zu bestimmten Tageszeiten zu sperren, um Kindern Gelegenheit zum Spiel trotz Abstandsgebot zu bieten.