Wiesbaden (epd). Die Zahl der Auszubildenden im Hebammenberuf ist innerhalb der vergangenen zehn Jahre deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, gab es im Vorjahr knapp 2.700 Azubis, die Hebamme/Entbindungspfleger werden wollen. Das sind fast 800 Nachwuchskräfte mehr als im Schuljahrgang 2008/2009 (plus 44 Prozent). Gleichwohl zählten Hebammen weiter zu den Mangelberufen, heißt es in der Mitteilung zum Internationen Tag der Familie am 15. Mai.
Mit 90 Prozent besuchte ein Großteil der Schülerinnen und Schüler 2018/2019 Schulen des Gesundheitswesens. Berufsfachschulen spielen den Angaben zufolge für die Ausbildung in der Geburtshilfe eine eher untergeordnete Rolle. Männer sind auf diesem Ausbildungsfeld eine absolute Ausnahme. Die Statistiker zählten im Vorjahr nur drei Schüler zum "Entbindungspfleger".
Der Jahrgang 2018/2019 gehört zu den letzten, die den Beruf in Form der schulischen Ausbildung erlernen oder erlernten. Seit Januar 2020 wird die schulische Ausbildung in einen Bachelor-Studiengang überführt.
Trotz der gestiegenen Zahl der Schülerinnen und Schüler im Hebammenberuf herrscht in Deutschland weiter ein Hebammenmangel. Deshalb steigt die Bedeutung von Fachkräften, die ihre Qualifikation im Ausland erworben haben. Im Jahr 2013 wurden 84 Verfahren zur Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation für den Hebammenberuf abgeschlossen. Im Jahr 2018 waren es mit 274 Verfahren mehr als dreimal so viele. Mit 98 Prozent wurden 2018 nahezu alle abgeschlossenen Verfahren positiv beschieden.