Genf (epd). In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara könnte die Corona-Pandemie laut einer UN-Studie zu mehr als 500.000 zusätzlichen Aids-Toten führen. Mit diesem Szenario sei für die Jahre 2020 und 2021 zu rechnen, wenn es aufgrund von Lockdowns und Lieferengpässen zu einem sechsmonatigen Ausfall von lebensverlängernden Therapien gegen eine HIV-Infektion kommt, warnten das Unaids-Programm und die Weltgesundheitsorganisation am Montag in Genf.
Eine Unterbrechung der lebensverlängernden antiretroviralen Behandlungen würde jahrelange Fortschritte im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids zunichtemachen, hieß es. Die Therapien stoppen die Vermehrung der HI-Viren und verhindern somit einen frühzeitigen Tod der Patienten.
Im Jahr 2018 starben den Angaben nach schätzungsweise 470.000 Menschen in den Ländern Afrikas südlich der Sahara im Zusammenhang mit Aids. Dieser Teil des afrikanischen Kontinentes sei damit weltweit die am stärksten von HIV-Todesfällen betroffene Region.