Berlin (epd). Die Diakonie Deutschland und der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB) fordern eine Gehaltsprämie für hoch belastete Beschäftigte in der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie. Sie sollten ebenso einen wertschätzenden Lohnzuschlag erhalten wie Beschäftigte in der Altenpflege, erklärten die Verbände am Donnerstag in Berlin.
"Die Mitarbeitenden in der Behindertenhilfe leisten tagtäglich ihre Arbeit unter besonderen Herausforderungen. Die körperbezogene Assistenz von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, sich sorgende Angehörige und teilweise nicht ausreichende Schutzausrüstung prägen die systemrelevante Arbeit", sagte der BeB-Vorsitzende Uwe Mletzko.
Die Beschäftigten fragten zu Recht nach einer Corona-Prämie. Denn viele Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen, die sie versorgen, hätten gesundheitliche Einschränkungen und gehörten dadurch zur Risikogruppe. Der BeB und die Diakonie halten eine steuerfinanzierte Prämienzahlung für sinnvoll und unbürokratisch.
Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, ergänzte: "Eine einmalige Prämie ist eine Anerkennung in dieser außergewöhnlichen Situation, aber keine Dauerlösung. Wir brauchen eine größere gesellschaftliche Wertschätzung der Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen und eine entsprechend höhere Vergütung."
Langfristig sei es notwendig, den Beruf der Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger attraktiver zu gestalten. Neben der finanziellen Wertschätzung seien auch die Ausbildung und die Rahmenbedingungen für die Versorgung der Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung durch Fachkräfte in den Blick zu nehmen.