Landsberg (epd). Die ärztliche Friedensinitiative IPPNW warnt vor einer Stationierung neuer Atombomben in Deutschland. Hintergrund sei die von der Bundesregierung geplante Anschaffung eines atomaren Trägersystems, erklärte Rolf Bader von der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges am Mittwoch im bayerischen Landsberg. Damit sollten im Verteidigungsfall Atombomben transportiert und abgeworfen werden. Die dazugehörigen neuen steuerbaren Atombomben der USA sollten in Büchel in der Eifel stationiert werden.
Die Initiative verwies auf wachsende Spannungen und eine latente Gefahr eines neuen Kalten Krieges und erinnerte an einen Beschluss des Bundestages aus dem Jahr 2010, wonach Deutschland national und international einen wirksamen Beitrag zu einer Welt ohne Atomwaffen leisten könne. Der von CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Antrag mit dem Titel "Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen" sei am 24. März 2010 von allen anwesenden Abgeordneten des Bundestages angenommen worden, hieß es. "Dieser bemerkenswerte und weitsichtige Beschluss ist hochaktuell und ein Wegweiser für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik", betonte die IPPNW.