Bonn, Düsseldorf (epd). Norbert Blüm ist am Dienstag auf dem Alten Friedhof in Bonn bestattet worden. Mit einem privaten Trauergottesdienst in der Sankt Elisabeth Kirche in der Bonner Südstadt nahm die Familie Abschied von dem langjährigen Bundesarbeitsminister, wie ein Sprecher der Düsseldorfer Staatskanzlei dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Blüm war Ende April im Alter von 84 Jahren gestorben.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) würdigte Blüm in einer Ansprache in der Trauerfeier als das "soziale Gewissen der Bonner Republik". Er habe "Spannungen ausgehalten und ausgelöst, weil er an seinen Prinzipien festhielt", sagte Laschet laut Redetext. "Er war gradlinig und mutig." Als gläubiger Christ habe Blüm auf der Seite derer gestanden, die Hilfe brauchten, darunter Flüchtlinge und Kinder.
Norbert Blüm gehörte als einziger Minister bis 1998 insgesamt 16 Jahre lang sämtlichen Regierungen von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) durchgehend an. In der CDU hatte er zahlreiche Parteiämter auf Bundes- und Landesebene inne, unter anderem war er Mitglied des Parteipräsidiums und gehörte von 1969 bis 2000 zum Bundesvorstand.
Der 1935 in Rüsselsheim geborene, volksnahe Politiker engagierte sich besonders im Arbeitnehmerflügel der Partei (CDA). Nach dem Ende der Ära Kohl zog Blüm sich nach und nach von seinen politischen Ämtern zurück, blieb aber weiterhin sozial engagiert, unter anderem bei Amnesty International und der Kindernothilfe.