Köln (epd). Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) in Deutschland bereitet seine Mitgliedsverbände auf eine schrittweise Wiedereröffnung der Moscheen vor. Voraussichtlich ab Samstag (9. Mai) sollen unter Auflagen die Moscheen wieder für Gemeinschaftsgebete öffnen, kündigte der Dachverband von sechs Islamverbänden mit Sitz in Köln, Düsseldorf und Dortmund am Montag an. In enger Abstimmung mit den Mitgliedsverbänden, Ministerien und Gesundheitsbehörden sei ein Maßnahmenplan zusammen mit einem Ratgeber in deutscher und türkischer Sprache erarbeitet worden.
Ratgeber und Maßnahmenplan sehen unter anderem vor, dass Gemeinschaftsgebete in den Moscheen zunächst nur an den weniger frequentierten Gebetszeiten stattfinden, also morgens, mittags und nachmittags. Die stärker besuchten Nachtgebete im Ramadan sowie die Freitags- und Festtagsgebete finden vorerst nicht statt. Wie auch in den Gottesdiensten der beiden großen christlichen Kirchen werden die Besucherzahlen der Moscheegebete begrenzt, ein Mindestabstand von zwei Metern beziehungsweise eine Fläche von zehn Quadratmetern pro Besucher angesetzt sowie Namen und Telefonnummer für eine mögliche Infektionsrückverfolgung notiert.
Moscheebesucher müssen mindestens zwölf Jahre alt sein. Sanitäranlagen einschließlich der Waschräume für die rituelle Waschung dürfen nicht benutzt werden. In der Moschee muss ein Mundschutz getragen werden. KRM-Sprecher Burhan Kesici äußerte sich überzeugt, dass sich die Gemeinden an die Sicherheitsbestimmungen halten, wie es auch bisher geschehen sei. Die Vorgaben würden laufend überwacht und gegebenenfalls ergänzt, vor allem mit Blick auf die nächste Bund-Länderkonferenz zur Corona-Lage am Donnerstag.
Im Koordinationsrat der Muslime sind seit 2007 die größten Moscheeverbände in Deutschland zusammengeschlossen. Dies sind die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (Ditib), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e. V., der Zentralrat der Muslime (ZMD) und der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ). Im vergangenen Jahr schlossen sich außerdem der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland und die Union der Islamischen Albanischen Zentren in Deutschland dem KRM an.