Düsseldorf (epd). Aus Sicht von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sollte ein künftiger Impfstoff gegen das Coronavirus weltweit günstig zur Verfügung gestellt werden. Vor einer von der EU-Kommission initiierten Geberkonferenz am Montag sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag): "Egal wer den Impfstoff zuerst hat: Es muss sichergestellt sein, dass er überall auf der Welt und zu einem erschwinglichen Preis verfügbar ist. Denn Corona besiegen wir nur weltweit, sonst kommt es in Wellen zurück."
Das Coronavirus sei ein Weckruf für eine bessere internationale Zusammenarbeit. "Wir müssen alle Kräfte bündeln, um schnell einen Impfstoff zu entwickeln", sagte Müller. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) müsse gestärkt und Forschungsverbünde müssten aufgebaut werden. Deutschland gehe als Co-Gastgeber der Geberkonferenz und drittgrößter Geber im Gesundheitsbereich voran. "Für die Zeit, wenn ein Impfstoff vorhanden ist, bereiten wir daher mit der globalen Impfallianz GAVI eine weltweite Impfkampagne vor", sagte der Entwicklungsminister.
Unterdessen vermied Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Sonntag im "Bericht aus Berlin" in der ARD eine Prognose, wann ein Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Er freue sich, wenn es in wenigen Monaten gelänge. Aber es könne auch Jahre dauern.
Die Geberkonferenz im Internet soll den Auftakt eines Spendenmarathons bilden und nach dem Willen der EU-Kommission zunächst Zusagen für 7,5 Milliarden Euro zusammenbringen. Damit sollen die Entwicklung und Einführung erschwinglicher Impfstoffe, Tests und Behandlungsmöglichkeiten unterstützt werden.
epd kfr