Wegen Corona nur kleine Gedenkfeier im KZ Neuengamme

Wegen Corona nur kleine Gedenkfeier im KZ Neuengamme

Hamburg (epd). Eigentlich sollte am Sonntag mit einer großen Feierstunde an die Befreiung des KZ Neuengamme vor 75 Jahren gedacht werden. Wegen der Corona-Pandemie fand nur ein Gedenken in sehr kleinem Rahmen statt - und ansonsten virtuell. Bürgermeister Peter Tschentscher, Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und Kultursenator Carsten Brosda (alle SPD) legten ohne Öffentlichkeit auf dem Gelände einen Kranz nieder. Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme veröffentlichte kurze Videobotschaften von Gästen, die ursprünglich zur Gedenkfeier eingeladen waren, auf ihrer Homepage. Die Feierstunde soll im kommenden Jahr am 3. Mai nachgeholt werden.

Mit seinen 85 Außenlagern war das KZ Neuengamme Zentrum für ganz Nordwestdeutschland. Mindestens 42.900 Menschen kamen im Hauptlager, in den Außenlagern, bei Todesmärschen und dem Bombardement von KZ-Schiffen ums Leben. Ende April 1945 begann die Räumung des Hauptlagers. Unter unmenschlichen Bedingungen wurden die Häftlinge auf "Todesmärsche" geschickt. Als britische Soldaten am 4. Mai 1945 das KZ Neuengamme einnahmen, war es nahezu leer.