Genf (epd). Das UN-Hilfswerk Unicef hat vor massiven Unterbrechungen bei Kinder-Impfungen gegen schwere Krankheiten in armen Ländern gewarnt. Infolge der Corona-Beschränkungen sei es seit Ende März zu einem Rückgang von bis zu 80 Prozent bei den Lieferungen der Impfdosen gekommen, teilte eine Unicef-Sprecherin am Freitag in Genf mit.
Durch die Lieferausfälle seien Kinderleben gefährdet, sagte Sprecherin Marixie Mercado. Die Störungen bei Routine-Impfungen, etwa gegen Masern, in Ländern mit schwachen Gesundheitssystem könnten katastrophale Konsequenzen haben. Besonders betroffen seien 26 Staaten, vor allem in Afrika und Asien.
Im vergangenen Jahr erwarb Unicef nach eigenen Angaben mehr als 2,4 Milliarden Dosen Impfstoff und verteilte diese an 100 Länder. Dadurch sollten rund 45 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren Impfungen erhalten. Um die Corona-Pandemie einzudämmen gelten weltweit massive Reise- und Transporteinschränkungen. Laut Unicef stiegen die Raten für Frachtflüge um bis zu 200 Prozent über die normalen Werte.