Düsseldorf (epd). In einem Schreiben an die Regierung fordert der Sozialverband VdK in der Coronakrise für berufstätige pflegende Angehörige ähnliche Regelungen wie für Eltern. Sie benötigten eine Lohnersatzleistung und einen Anspruch auf Freistellung von der Arbeit, heißt es in dem offenen Brief von VdK-Präsidentin Verena Bentele an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Familienministerin Franziska Giffey (SPD), über den die "Rheinische Post" (Donnerstag) berichtete. Pflegende Angehörige in systemrelevanten Berufen müssten zudem einen Anspruch auf "Notbetreuung" ihrer pflegebedürftigen Familienmitglieder in der Tages- oder Kurzzeitpflege haben.
"Die Tagespflegen sind geschlossen. Ambulante Pflegedienste und Assistenzkräfte für Menschen mit Behinderung sind teils selbst unter Quarantäne. Betreuungskräfte aus Osteuropa reisen nicht mehr ein. Pflegeheime haben teils einen Aufnahmestopp", heißt es laut Bericht in dem Schreiben. Angesichts dieser Umstände müssten viele Angehörige derzeit Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft komplett alleine übernehmen. Eine Erwerbstätigkeit sei damit nicht mehr möglich, nicht nur zeitlich, sondern auch um das Risiko für die Pflegebedürftigen zu senken. Deshalb müsse es die Möglichkeit einer Freistellung und Lohnersatzleistungen geben.