Erfurt (epd). Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat zur Verabschiedung von Volkhard Knigge in den Ruhestand das langjährige Wirken des Stiftungsdirektors der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora gewürdigt. Es sei schwer zu sagen, was aus der Gedenkstätte Buchenwald geworden wäre, wenn der Historiker das Amt 1994 nicht angetreten hätte. "Ziemlich sicher wäre Buchenwald nicht geworden, was es heute ist: ein Ort, den auch ehemalige Häftlinge wieder aufsuchen können", erklärte Ramelow am Mittwoch in Erfurt. Dies sei vielleicht Knigges größter Verdienst.
"Ihm kam zugute, dass er neben seinem Beruf als Historiker eine psychoanalytische Ausbildung absolvierte", sagte Ramelow. Die geschichtswissenschaftliche Perspektive und die Menschenkenntnis des Stiftungsdirektors hätten einander stets ergänzt. "Nur so konnte die Gedenkstätte Buchenwald zu der Bedeutung gelangen, die sie heute hat", betonte Ramelow.
Die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora stünden heute für historisch präzise Aufklärung und könnten den Nachgeborenen zahlreiche Anregungen dafür geben, sich in der Gegenwart für ein "Nie wieder" engagiert einzusetzen, sagte der Ministerpräsident. Volkhard Knigge scheidet am Donnerstag nach 26 Jahren aus dem Direktorenamt aus. Ihm folgt Jens-Christian Wagner, der bis zu seinem Amtsantritt im Oktober 2020 noch Geschäftsführer der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten ist.