Berlin (epd). In rund 26.000 Supermärkten bundesweit wird ab sofort über Hilfsangebote gegen häusliche Gewalt informiert. Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums vom Mittwoch kooperiert Ministerin Franziska Giffey (SPD) dafür mit großen Einzelhandelsketten wie Aldi, Edeka, Lidl, Netto, Penny, Real und Rewe. Plakate der Aktion "Zuhause nicht sicher?" hängen demnach im Kassenbereich, an den Ein- und Ausgängen und an den Schwarzen Brettern. Auch auf der Rückseite vieler Kassenzettel finden sich Informationen über Hilfsangebote der Initiative "Stärker als Gewalt". Hintergrund sind Befürchtungen, dass wegen der Einschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt in Deutschland deutlich ansteigen könnten.
Giffey erklärte: "Im eigenen Zuhause nicht sicher zu sein ist ein unerträglicher Zustand, den wir nicht hinnehmen dürfen." Es gebe Wege aus der Gewalt und Hilfe. "Ich ermutige alle Frauen und auch Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sich Unterstützung zu holen." Supermärkte gehörten derzeit zu den wenigen öffentlichen Orten, die regelmäßig aufgesucht würden.
Zu der von Giffey 2019 gestartete Initiative "Stärker als Gewalt" gehören Organisationen wie das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen", der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe sowie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.