Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen hat an Bund und Länder appelliert, die Besuchs- und Ausgehverbote für Menschen in Pflegeeinrichtungen zu beenden. "Viele Menschen in Pflegeeinrichtungen leiden massiv unter der erzwungenen Einsamkeit", erklärte Franz Müntefering, der Vorsitzende des Dachverbands von 120 Seniorenverbänden, am Dienstag in Bonn. Die Seniorenverbände kritisierten, die seit sechs Wochen geltenden Besuchs- und Ausgehverbote seien mit Abstand der schwerste Eingriff in die Grundrechte in der aktuellen Corona-Situation.
Ein gewisses Maß an persönlichen Kontakten zu den nächsten Angehörigen und Mitbewohnern müsse gewährleistet werden. Die Seniorenverbände forderten zudem in einer Stellungnahme eine Begleitung durch Angehörige in der Phase des Sterbens. Sie kritisierten, dass auch Bewegungs- und Therapieangebote zum Teil auf null zurückgefahren worden seien. Die ärztliche und therapeutische Versorgung müsse gewährleistet sein, betonte die Bundesarbeitsgemeinschaft.