Frankfurt a.M./Bochum (epd). Der Bochumer Pastor Christian Rommert empfiehlt, zum Nutzen der Allgemeinheit weiterhin auf Gottesdienste zu verzichten. "Wer irgendwie kann, sollte sich jetzt freiwillig hinten anstellen, egal welches Recht es gibt, das er einfordern kann", sagte Rommert im "Wort zum Sonntag", das am Samstagabend im Ersten ausgestrahlt werden sollte. Er könne zwar nachempfinden, dass viele angesichts von Ladenöffnungen jetzt auch wieder Gottesdienste mit Gemeinde feiern wollen, doch das sei auch egoistisch.
Der Grund der Öffnungen, die vielerorts seit Beginn der Woche gelten, sei nicht, dass einzelne mit ihren Wünschen zum Zuge kämen. "Der Grund dafür ist, dass der wirtschaftliche Kollaps von Einzelhändlern irgendwie vermieden werden muss", sagte er. Er appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen. Die Maskenpflicht, die von Montag an bundesweit gilt, sei eine Erinnerung daran, "wie weit weg wir von einer Entwarnung sind". Gottesdienst sei auch Nächstenliebe. "Den Schwachen beistehen. So diene ich Gott: Auf andere Rücksicht nehmen", sagte der Pastor.
Bundesweit wird derzeit an einer einheitlichen Regelung für die Lockerung des Gottesdienstverbots gearbeitet. Allerdings haben auch schon einige Bundesländer beschlossen, Gottesdienste wieder zu ermöglichen, darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg und Berlin.