Berlin (epd). Wegen der Corona-Krise befürchtet die Linksfraktion im Bundestag eine Zunahme der Altersarmut. "Viele ältere Menschen sind gezwungen, sich zu ihrer kleinen Rente noch etwas hinzuzuverdienen", erkläre die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann am Samstag. "Für viele von ihnen ist die Corona-Krise eine existenzielle Bedrohung: Zahlreiche Minijobs brechen nun weg."
Zimmermann verwies auf eine Statistik der Minijob-Zentrale, wonach Ende 2019 rund 1,05 Millionen Menschen im Alter über 65 Jahren eine geringfügige Beschäftigung im gewerblichen Bereich ausübten. Weitere rund 50.000 Senioren hatten einen Minijob in Privathaushalten, wie eine Auswertung der Daten durch die Linken-Politikerin ergab. Über die Zahlen hatte zuerst die "Passauer Neue Presse" (Samstag) berichtet.
Bei wegfallenden Minijobs seien diese Menschen ohne Absicherung, sagte Zimmermann. "Auch wo der Minijob erhalten bleibt, sind einige Tätigkeiten mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden, das ältere Menschen zwar nicht eingehen sollten, aus finanziellen Gründen aber weiterhin eingehen müssen." Die Linken-Politikerin forderte als Sofortmaßnahme für die betroffenen Rentner rückwirkend zum 1. März einen Pandemiezuschlag von 200 Euro auf die Grundsicherung im Alter sowie für alle, denen nun Grundsicherungsbezug drohe.
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