Düsseldorf, Essen (epd). Lehrer haben vor den Folgen des fehlenden Sport- und Schwimmunterrichts für Kinder gewarnt. "Es ist zurzeit wichtig wie nie, dass sich Schüler bewegen", sagte der Präsident des Deutschen Sportlehrerverbands, Michael Fahlenbock, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Er forderte auch in der Corona-Krise einen qualifizierten Sportunterricht in den Schulen. Der Präsident des Deutschen Schwimmlehrerverbandes, Alexander Gallitz, befürchtet nach der monatelangen Schließung aller Schwimmbäder eine steigende Zahl von Badeunfällen in diesem Sommer.
"Meine Sorge ist, dass sich bei gutem Wetter in diesem Corona-Sommer sehr viele in Flüssen, Seen und Meer ablenken wollen und wir dann mehr Unfälle und Todesfälle zu beklagen haben", sagte Gallitz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Er mahnte zu Vorsicht im Wasser. "Nichtschwimmer gehören nicht an Badeseen und Flüsse", betonte er. Die Schwimmschulen würden wohl frühestens im Herbst wieder öffnen.
Die Sportlehrer beklagten eine hohe Inaktivität in den vergangenen Wochen, die zudem von einem hohen Medienkonsum und sitzenden Tätigkeiten geprägt gewesen seien. "Diese Bewegungsarmut kann erhebliche gesundheitliche Konsequenzen auf physischer und psychosozialer Ebene nach sich ziehen", sagte Fahlenbock, der auch Akademischer Direktor am Institut für Sportwissenschaft der Universität Wuppertal ist. Er kritisierte, dass derzeit an vielen Schulen vorrangig nur die Kernfächer unterrichtet würden. "Bildungspolitiker haben zur Zeit selten einen ganzheitlichen Blick auf die Heranwachsenden", bedauerte er.
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