Passau (epd). Mehr als eine Million Rentner in Deutschland haben einen Minijob. Ende 2019 hätten 1.055.604 im Alter über 65 Jahren eine geringfügige Beschäftigung im gewerblichen Bereich ausgeübt, meldete die "Passauer Neue Presse" (Samstag) unter Berufung auf die Statistik der Minijob-Zentraler, die die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, Sabine Zimmermann, ausgewertet hat. Darüber hinaus seien 50.155 ältere Minijobberinnen und Minijobber in Privathaushalten geringfügig beschäftigt gewesen.
Nach Ansicht Zimmermanns droht durch die Folgen der Corona-Krise ein Wegfall vieler dieser Jobs. Dadurch könnte die Altersarmut zunehmen. "Viele ältere Menschen sind gezwungen, sich zu ihrer kleinen Rente noch etwas hinzuzuverdienen. Für viele von ihnen ist die Corona-Krise eine existenzielle Bedrohung", erklärte die Linken-Politikerin.
Eine soziale Absicherung gebe es nicht, kritisierte Zimmermann. Auch wo der Minijob erhalten bleibe, seien einige Tätigkeiten mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden. Die Linken-Politikerin forderte als Sofortmaßnahme für die betroffenen Rentner rückwirkend zum 1. März einen Pandemiezuschlag von 200 Euro auf die Grundsicherung im Alter sowie für alle, denen nun Grundsicherungsbezug drohe.
epd fu