Leipzig (epd). Das Verfahren um die Auswahl eines neuen Thomaskantors in Leipzig nimmt Gestalt an: In den nächsten Wochen sollen Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen werden. Wie die Stadtverwaltung Leipzig am Freitag mitteilte, werden die Auswahl- und die Expertenkommission fachlich geeignete Bewerber empfehlen.
Es könnten sich aber auch interessierte Personen selbst um eine Teilnahme am Auswahlverfahren bewerben. Dazu werde es zeitnah eine Information geben, hieß es. Bis zu zehn Personen würden zu Gesprächen eingeladen. Bis zu drei Personen kämen danach in die engere Auswahl. Der neue Thomaskantor soll im Frühjahr 2021 berufen werden.
Derzeit wird der Thomanerchor von Dirigent Gotthold Schwarz geleitet. Der 67-Jährige hat das Amt noch bis zum 30. Juni 2021 inne.
Das mehrstufige Berufungsverfahren steht unter Leitung von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Die Auswahlkommission setzt sich aus insgesamt 17 Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, des Gewandhauses, des Thomanerchores und der sächsischen Landeskirche zusammen sowie der Thomaskirche und des Bach-Archivs.
Dem Gremium wurde eine mit weiteren fünf Personen besetzte Expertenkommission zur Seite gestellt. "Das Thomaskantorat ist unbestritten eines der höchsten musikalischen Ämter mit großer Strahlkraft, das in Deutschland vergeben werden kann", erklärte Jung dazu. Die Nachfolge im Amt müsse wohlüberlegt sein.
Seit der Reformation vor rund 500 Jahren ist der Thomaskantor bei der Stadt Leipzig angestellt. Schwarz ist der 17. Thomaskantor nach dem Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750).