Bonn (epd). Angesichts der Corona-Krise fordern Entwicklungsinitiativen einen Rettungsfonds für Textilarbeiterinnen in Südasien. Sieben Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik von Rana Plaza in Bangladesch stürze die Corona-Pandemie die Beschäftigten in der Region erneut in eine Krise, erklärte ein Bündnis mehrer Entwicklungsinitiativen am Freitag in Bonn und Berlin.
Weil Marken- und Handelsfirmen auf die Covid-19-Krise mit weitreichenden Stornierungen bei ihren Zulieferern reagierten, gerieten Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsländern wegen der Einkommensausfälle in extreme wirtschaftliche Not. Beim Einsturz des Fabrikhochhauses Rana Plaza am 24. April 2013 waren mehr als 1.100 Menschen getötet und etwa 2.500 verletzt worden.
"Fällt der reguläre Lohn weg, der ohnehin oft nicht bis zum Monatsende reicht, greifen dort auch keine sozialen Sicherungssysteme", warnte das Bündnis, dem Femnet, Südwind und Inkota angehören. Die Initiativen forderten ein gemeinsames Handeln von internationalen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Nötig seien zudem ein Krisenfonds sowie eine Verpflichtung der Mitgliedsunternehmen des Textilbündnisses für faire Einkaufspraktiken.
Das deutsche Textilbündnis, eine Partnerschaft von Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und der Politik, setzt sich für soziale und ökologische Bedingungen in der weltweiten Textilproduktion ein. Die 19 zivilgesellschaftlichen Mitgliedsorganisationen, werden von Femnet, Südwind und Inkota im Steuerungskreis vertreten.