Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation hat vor einer starken Zunahme von Malaria-Toten in den Ländern Afrikas südlich der Sahara gewarnt. Die Einschränkungen und Grenzschließungen infolge der Corona-Pandemie könnten zu Engpässen bei der Lieferung von Medikamenten und Anti-Moskito-Netzen führen, betonte die WHO am Donnerstag in Genf.
Anlässlich des Welt-Malaria-Tags am 25. April erklärte die WHO, dass 2020 im schlimmsten Fall rund 770.000 Menschen in Afrika südlich der Sahara an der Infektionskrankheit sterben könnten. Das wäre eine Verdoppelung der Zahl der Malaria-Toten von 2018. Die Länder müssten die reibungslose Lieferung aller Medikamente und aller Schutzinstrumente für den Kampf gegen die Malaria sicherstellen, forderte die Organisation.
Malaria ist die häufigste Tropenkrankheit und eine der Haupttodesursachen in Entwicklungsländern, für 2018 ging die WHO von rund 228 Millionen Malaria-Fällen aus. Die meisten Todesopfer sind Kinder unter fünf Jahren. Rund 90 Prozent der Malaria-Patienten leben in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Bei rechtzeitiger Diagnose und Medikamentengabe ist Malaria heilbar. In vielen armen Ländern fehlt Erkrankten allerdings der Zugang zu der rettenden Behandlung. Zudem treten Resistenzen auf.