Berlin (epd). Ein Bündnis von sieben Verbänden und Organisationen fordert angesichts der Corona-Krise als Soforthilfe eine Aufstockung des Hartz-IV-Regelsatzes für Kinder und Jugendliche. Zudem müssten allen Schulkindern ein Zugang zum Internet sowie die Anschaffung von Computern ermöglicht werden, erklärte das Bündnis am Donnerstag in Berlin. In einer gemeinsamen Erklärung plädieren die Verbände außerdem dafür, die Zugangskriterien für die Notbetreuung in Kitas und Schulen zu erweitern. Hier brauche es für Kinder aus armen Familien und von Alleinerziehenden bundesweit besondere Betreuungsangebote.
Neben dem Deutschen Kinderhilfswerk unterzeichneten den Appell der AWO-Bundesverband, die Diakonie Deutschland, der Kinderschutzbund, die Nationale Armutskonferenz, der Verband alleinerziehender Mütter und Väter sowie das Zukunftsforum Familie.
"Zwar hat die Bundesregierung einige gute und richtige Erleichterungen für Familien beim Zugang zu sozialen Leistungen auf den Weg gebracht. Sie kommen jedoch vielfach nicht bei Familien an, die bereits von Hartz-IV-Leistungen leben", erklärte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger. Der Wegfall der Leistungen auf Bildung und Teilhabe, wie das kostenlose Mittagessen in Kitas und Schulen oder die Nachhilfe, sowie anfallende Mehrausgaben könnten durch die Eltern nicht aufgefangen werden. Zudem fielen mit der Schließung der Bildungs- und vieler sozialer Einrichtungen wichtige Versorgungsinfrastrukturen für arme Kinder mit einem Schlag weg. "Hier braucht es sofortige Abhilfe", sagte Krüger.
Diakonie-Vorstand Maria Loheide sagte, besonders in engen und schlecht ausgestatteten Wohnungen sei die Situation belastend. Darum setze sich die Diakonie dafür ein, insbesondere Alleinerziehenden, kinderreichen Familien, Familien in engen Wohnverhältnissen und Kindern mit hohem Förderbedarf unbürokratisch einen Krisenzuschlag zu gewähren und Zugänge zur Betreuung zu erleichtern