Berlin (epd). Arbeitgeberverbände in der Altenpflege schlagen gestaffelte Bonuszahlungen vor, um die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Corona-Krise zu würdigen. Die Caritas-Dienstgeber (Arbeitgeber) veröffentlichten am Mittwoch in Berlin einen Vorschlag, wonach Pflegekräfte 1.500 Euro erhalten sollen. Beschäftigte, die ein Viertel ihrer Arbeitszeit in der Pflege tätig sind, sollen 1.000 Euro bekommen, Auszubildende 900 Euro. Anderweitig Beschäftigte, etwa in der Küche oder Reinigung, sollen 500 Euro erhalten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor angekündigt, es werde bald eine Lösung zur Finanzierung der Prämien geben. Die Arbeitgeber wollen auf den Ausgaben nicht sitzenbleiben. Bisher weigern sich nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch) aber auch die Kranken- und Pflegekassen, Boni zu finanzieren. Vermutlich müssen Bund und Länder einspringen.
Mit ihrem Vorschlag wollen die Arbeitgeber auch verhindern, dass ein Tarifabschluss zwischen ver.di und dem Bundesverband der Arbeitgeber in der Pflege (BVAP) über eine Prämie von 1.500 Euro für allgemeinverbindlich erklärt werden könnte.
Der Arbeitgeberverband der privaten Anbieter in der Pflege (bpa) unterstützte den Vorschlag. bpa-Präsident Rainer Brüderle erklärte, die Prämien könnten ohne den Umweg über einen Tarifvertrag gezahlt werden. Es müsse aber die Finanzierung gesichert sein. Die Caritas-Dienstgeber und die privaten Anbieter schicken jeweils Vertreter in die Pflegekommission, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Mindestlöhne für die Branche verhandeln.