Deutschland gibt mehr Geld für die Ausbildung malischer Soldaten

Deutschland gibt mehr Geld für die Ausbildung malischer Soldaten

Berlin (epd). Die Bundesregierung will mehr Geld in die Ausbildung malischer Streitkräfte investieren und damit den Kampf gegen den Terrorismus in dem westafrikanischen Land besser unterstützen. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" hat Deutschland in Brüssel zugesagt, die Kosten für ein neues Ausbildungszentrum für die malischen Streitkräfte in Sévaré nahe Mopti in Zentral-Mali zu übernehmen. Das neue Ausbildungszentrum ist Teil der europäischen Trainingsmission EUTM.

Die seit 2013 laufende EUTM habe "zu einer Verbesserung der Fähigkeiten der malischen Streitkräfte beigetragen", erklärte das Auswärtige Amt auf Anfrage der Zeitung. Die Mission habe bisher rund 14.000 malische Soldaten in Trainings ausgebildet und unterstütze "mit ihren Beratungsleistungen die Führungsstäbe im malischen Verteidigungsministerium wesentlich". Weil sich aber die "Leistungsfähigkeit terroristischer Gruppierungen" ebenfalls verbessert habe, seien die Fähigkeiten noch nicht ausreichend, die Effektivität der Ausbildung sei "weiter zu erhöhen".

Die Zeitung zitiert in dem Bericht auch aus vertraulichen Regierungspapieren. Darin heißt es, die EU-Mission leide an mangelnder Effektivität, man bilde teilweise an Holzgewehren aus und niemand wisse, was die trainierten Soldaten im Anschluss machten. Die Bundesregierung will die Ausbildung malischer Streitkräfte daher noch verbessern. So soll laut dem Bericht die Ausbildung näher an die Kampfzonen im Norden und in der Mitte des Landes heranrücken, und es sollen ganze Verbände statt einzelner Soldaten ausgebildet werden.

Die Bundeswehr ist derzeit in Mali mit rund 150 Soldaten und Soldatinnen an der europäischen EUTM-Mission beteiligt, die die malische Regierung bei der Wiederherstellung von Sicherheit und Stabilität im Land unterstützen soll. Auch bei der UN-Stabilisierungsmission Minusma ist die Bundeswehr dabei. Hier hat der Bundestag die Obergrenze auf 1.100 Soldaten festgelegt.

Die Mandate des Bundestags für die Beteiligung der Bundeswehr an EUTM und der UN-Mission Minusma laufen am 31. Mai aus. Das Kabinett will sich nach aktuellen Planungen am 29. April mit der Neuformulierung befassen, der Bundestag soll sie dann Mitte Mai beschließen. Minusma soll weitgehend unverändert verlängert werden, berichtet die Zeitung.

epd hei