Genf (epd). Die UN haben von Libyen die Freilassung von Kindern und Frauen aus Gefängnissen verlangt. Sie dürften während der Corona-Pandemie nicht länger festgehalten werde, erklärte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte am Freitag in Genf.
Libyen habe bereits mehr als 1.600 Gefängnis-Insassen entlassen, darunter aber nur ganz wenige Kinder und Frauen. Der Sprecher Rupert Colville sagte, dass schätzungsweise 500 Frauen in libyschen Gefängnissen säßen. Kinder würden oft eingesperrt, weil sie vermeintlich Familienbande zu Terroristen hätten.
In Libyen tobt ein Bürgerkrieg. Der Ausbruch der Atemwegserkrankung Covid-19 verschärft die humanitäre Lage der Einwohner erheblich. Durch die Freilassung von Gefangenen sollen katastrophale Ausbrüche von Covid-19 in stark belegten Gefängnissen verhindert werden.
Das UN-Hochkommissariat hatte die Länder dazu aufgerufen, allen Menschen, die ohne ausreichende rechtliche Grundlage in den Gefängnissen sitzen, ihre Freiheit zurückzugeben. Darunter seien auch politische Gefangene. Schwangere, Menschen mit Behinderungen, ältere Häftlinge oder Häftlinge, die kurz vor der Entlassung stünden, sollten die Gefängnisse verlassen können.