Erfurt (epd). Ungeachtet der Absage ihres Festivals wegen der Corona-Pandemie wollen die Thüringer Bachwochen den Musikfreunden ein besonderes Angebot machen: Die Musiker seien gebeten worden, zu Hause die berühmten Goldberg-Variationen aufzunehmen, erklärte Festivalleiter Christoph Drescher am Dienstag in Erfurt. Dank der inzwischen eingegangenen Videos sei ein einzigartiger Zyklus unterschiedlicher Hausmusiken entstanden, der jetzt dem Publikum zugänglich gemacht werde. "Zudem wollen wir als eines der wichtigsten Bachfestivals auch ein Zeichen der Verbundenheit innerhalb der internationalen Bach-Gemeinschaft senden", fügte er hinzu.
Für die Thüringer Bachwochen hätten die Goldberg-Variationen schon immer eine besondere Rolle gespielt. Im Laufe der alljährlichen Festivals hab es Interpretationen der Komposition auf dem Cembalo, dem Klavier, der Orgel, mit Streichern oder auf dem Akkordeon gegeben, sagte Drescher. Zu dem Projekt seien daher vor allem Künstler eingeladen worden, die bereits bei den Bachwochen zu Gast gewesen oder dem Bachland Thüringen besonders verbunden seien.
Die erste Aria stammt nach Dreschers Angaben von Ton Koopman, einem der berühmtesten lebenden Bach-Interpreten und Präsidenten des Bach Archivs Leipzig. Den Abschluss gestalte Silvius von Kessel, der Vorsitzende der Bachwochen und Domorganist in Erfurt. Nach dem Ende soll der 32-teilige Zyklus, ergänzt um zwei Improvisationen, zu einer Langversion zusammengeschnitten und präsentiert werden. Die Videos würden täglich auf der Facebook-Seite und der Webseite des Festivals veröffentlicht, kündigte er an.