Pessach für den jüdischen und Ostern für den christlichen Glauben seien "wunderbare Widerworte Gottes gegen alle Drohungen dieser Welt", schreibt Cornelius-Bundschuh dort.
Gemeinsam gingen jüdische und christliche Gemeinden diese Woche auf ihre wichtigsten Festtage im Jahreslauf zu. Und gemeinsam treffe sie die Not der Corona-Epidemie "in Tagen, in denen wir in besonderer Weise die Gewissheit feiern, dass Gottes lebensschaffende Kraft stärker ist als alles, was uns auf dieser Welt binden und ängstigen kann". Zu den "einschneidenden und bedrohlichen Erfahrungen" in diesem Jahr zähle auch der Antisemitismus, schreibt Cornelius-Bundschuh.
In dieser Situation sei ein Satz aus der Passahliturgie wichtig: "Jede Generation erachte sich so, als sei sie selbst aus Ägypten befreit worden!". Das sei "eine große Verheißung, ein Angeld auf eine Zukunft in Freiheit und Gerechtigkeit".
In diesem Jahr würden die Feste ohne Festjubel und ohne Versammlung der jeweiligen Glaubensgemeinschaft stattfinden. "Umso notwendiger ist unsere innere Einkehr, die glaubt, dass dem 'Brot des Elends' und dem Bitterkraut der Knechtschaft auf dem Passahtisch die Becher der Befreiung und Erlösung folgen", schreibt der Bischof. Um dieses Geheimnis ringe auch der christliche Glaube: "Dass im Kelch des Leidens der Kelch des Heils verborgen ist."