Wiesbaden (epd). In Deutschland gehen immer mehr Menschen im Alter zwischen 60 und 64 Jahren einer bezahlten Tätigkeit nach. Das geht aus einer am Mittwoch in Wiesbaden präsentierten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung hervor. Demnach übten 1998 noch weniger als 20 Prozent dieser Altersgruppe einen Job aus, 2018 waren es mit 60 Prozent schon dreimal so viele.
Der markante Anstieg bei der bezahlten Beschäftigung betrifft beide Geschlechter gleichermaßen, allerdings fiel der Zuwachs bei Frauen deutlich stärker aus. Hier kletterte die Erwerbsbeteiligung den Angaben nach von 11 auf 55 Prozent. Bei den Männern stieg der Wert von 27 Prozent auf nunmehr 65 Prozent. Dadurch hätten sich die einst starken Unterschiede in der Arbeitsmarktbeteiligung zwischen älteren Männern und Frauen schrittweise verringert, hieß es.
Größere Unterschiede bestünden jedoch weiterhin beim Arbeitsvolumen, weil Männer überwiegend in Vollzeit arbeiteten, Frauen aber häufiger einer Beschäftigung in Teilzeit nachgingen. Der Anstieg der Erwerbsbeteiligung Älterer lasse sich in erster Linie auf die günstige wirtschaftliche Lage und auf eine höhere Erwerbsneigung zurückführen, betonten die Autoren der Studie.