Genf (epd). Der UN-Hochkommissar Filippo Grandi hat sich tief besorgt über eine mögliche rasche Ausbreitung der Corona-Pandemie unter den Millionen Flüchtlingen geäußert. Die meisten dieser Menschen lebten in überfüllten Camps oder in armen Gegenden mit sehr schwachen sanitären Einrichtungen und Gesundheitssystemen, betonte Grandi am Dienstag in Genf.
Grandi rief die Regierungen der Zufluchtsländer auf, die nationalen Notfallpläne auch auf die Flüchtlinge auszudehnen. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR unterstütze die Regierungen. So installiere das UNHCR in Flüchtlingslagern neue Waschgelegenheiten und stelle zusätzliche Seife bereit. Zudem informiere das UNHCR die Menschen in den Camps über die Atemwegserkrankung Covid-19.
Grandi betonte, dass rund vier von fünf der rund 26 Millionen Flüchtlinge in Aufnahmeländern ausharrten, die als arm gelten. Zudem irren seinen Angaben nach mehr als 41 Millionen Binnenflüchtlinge in ihren eigenen Heimatländern umher. Nahezu alle diese Länder seien arm.
Der UN-Hochkommissar hielt fest, dass bislang nur wenige Flüchtlinge sich mit Covid-19 infiziert hätten. Laut den UN seien jedoch erste Fälle der Krankheit in Konfliktländern wie Syrien und Libyen bestätigt worden. In diesen Ländern befinden sich viele Menschen auf der Flucht.