Bonn (epd). Die internationale Kreditgenossenschaft Oikocredit hat im vergangenen Jahr ihren Jahresüberschuss auf 14,3 Millionen Euro deutlich gesteigert. Als Gründe nannte der von Kirchen gegründete Sozialinvestor am Donnerstag in Bonn geringere Betriebskosten, höhere Margen bei Neukrediten sowie die Veräußerung von drei Kapitalbeteiligungen. Im Vorjahr hatte das konsolidierte Nettoergebnis noch bei 1,3 Millionen Euro gelegen. Die Bilanzsumme stieg von 1,29 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 1,31 Milliarden Euro im Jahr 2019.
Die Zahl der Privatpersonen und Institutionen, die in Oikocredit investieren, wuchs um 2.000 auf insgesamt 59.000. Das führte zu einem höheren Mitgliederkapital von 1,13 Milliarden Euro (plus 4,4 Prozent). Der Nettokapitalzufluss von Mitgliedern und Bankpartnern verdoppelte sich auf knapp 78 Millionen Euro.
Oikokredit unterstützt Partnerorganisationen im inklusiven Finanzwesen, in der Landwirtschaft und im Bereich erneuerbarer Energien, um die Lebensumstände wirtschaftlich benachteiligter Menschen zu verbessern. Im Jahr 2019 wurden mit insgesamt 1,06 Milliarden Euro Projekte von 674 Partnerorganisationen in 65 Ländern finanziert.
Eine Beteiligung an Oikocredit ist in Deutschland über die acht regionalen Förderkreise möglich. Die Genossenschaft vergibt weltweit Kredite und Kapitalbeteiligungen an partnerschaftlich verbundene Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und andere soziale Unternehmen. Oikocredit wurde 1975 von Kirchen und christlichen Einzelpersonen unter dem Namen "Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft (EDCS)" gegründet.