Wiesbaden (epd). Frauen haben im vergangenen Jahr in Deutschland 20 Prozent weniger verdient als Männer. Arbeitnehmerinnen verdienten mit durchschnittlich 17,72 Euro brutto die Stunde 4,44 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen (22,16 Euro), wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Equal Pay Day am 17. März am Montag mitteilte.
Der allgemeine Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern - der unbereinigte Gender Pay Gap - war den Statistikern zufolge 2019 ein Prozentpunkt geringer als in den Vorjahren. Es gebe jedoch große regionale Unterschiede: Der Gender Pay Gap falle nach wie vor in Ostdeutschland viel geringer aus als in Westdeutschland, hieß es weiter. Im Westen sei der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern im Jahr 2019 um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent gefallen, im Osten sei er mit sieben Prozentpunkten unverändert geblieben.
Rund drei Viertel des Verdienstunterschieds zwischen Männern und Frauen ist dem Bundesamt zufolge strukturbedingt. Er ist also darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird, und sie seltener Führungspositionen erreichen. Zudem arbeiteten Frauen häufiger in Teilzeit und in Minijobs
Der Gender Pay Gap ist die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer.