Experte: Trägern fehlt Know-how bei der Umstellung auf E-Autos

Experte: Trägern fehlt Know-how bei der Umstellung auf E-Autos

Paderborn (epd). Der Paderborner Caritas-Experte Markus Grams geht davon aus, dass die Sozialträger innerhalb weniger Jahre ihren Fuhrpark vollständig auf E-Autos umstellen können. Viele ambulante Pflegedienste stünden den Stromern grundsätzlich sehr positiv gegenüber, sagte Grams dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Aber es fehlt ihnen oft die Kompetenz, all die vielen Fragen rund um die Beschaffung der E-Fahrzeuge zu beantworten. Deswegen lassen viele Träger zurzeit noch die Finger davon."

Die Umrüstung auf batteriegetriebene Pkw komme jetzt zügig voran, sagte Grams, der Einkaufsleiter der "Caritas Dienstleistungs- und Einkaufsgenossenschaft im Erzbistum Paderborn eG" ist. Dafür nannte der Fachmann zwei Gründe: Zum einen gebe es hohe Zuschüsse von Bund und Ländern, nicht nur für den Kauf der Stromer, sondern auch für den Bau von Ladestationen. Zudem habe sich Markt stark verändert. "Vor drei, vier Jahren gab es kaum passende Modelle für eine spezielle Nutzung wie die ambulante Pflege."

Grams sagte, seine Genossenschaft wolle in diesem Jahr mindestens 300 E-Autos vermitteln. "Das werden wir, Stand heute, spielend schaffen. Vielleicht werden es auch 400, wenn alles gut läuft." Durch die Bestellung möglichst hoher Stückzahlen ließen sich für die Kunden gute Konditionen erreichen, was auch für die Leasingraten gelte.

Seine Genossenschaft biete Sozialträgern einen Rundumservice bei der Beschaffung der E-Autos. Die Hilfen würden rege nachgefragt, was ihn nicht verwundert: "Auf E-Autos umzustellen, ist schon recht kompliziert. Es ist nicht einfach, an die staatlichen Fördergelder zu kommen und Ladestationen zu planen und installieren zu lassen." Deshalb habe die Caritas eine Einheit geschaffen, die die nötige Expertise für die Beschaffung von E-Autos an einem Standort bündelt. "Man braucht schon Know-how, auch wenn es etwa um die Verträge mit den Herstellern geht. Kleine Träger und kleine Verbände, die nur mal eben ein, zwei Autos beschaffen wollen, sind da leicht überfordert."

Nicht jeder Pflegedienst könne aber sofort alle seine Verbrennnerautos abstoßen, erläuterte Grams. Der Wille dazu sei wohl da, aber nicht jede Einrichtung könne das Tempo wirklich deutlich erhöhen. "Unser Caritas-Verband hat hier in Paderborn eine Flotte von etwa 180 Fahrzeugen im Pflegebereich, und die wollen in drei Jahren keine Verbrenner mehr fahren. Das ist ambitioniert, aber ich halte das für möglich."